Die "Hettemer Äschesäck" sind eine Straßenfasnachtsgruppe der Fasnachtsgesellschaft FG "Hettemer Fregger" e.V. Sie kommen aus Hettingen, Neckar-Odenwald-Kreis.
Mit Moscht unn Glumbe (Apfelwein und Quark), Brot und Speck erfreuen die Hettemer Äschesäck die Zuschauer.
Dieser über 70 Jahre junge Verein macht, d. h. organisiert eine dörfliche Fasnacht, wie sie seit vielen Generationen im Odenwald-Bauland-Gebiet bekannt ist. Ein "Fregger" ist in Badisch-Franken - von dort kommen sie - ein gewitzter Mitbürger. Der "Hettemer Fregger" ist aus Hettingen, einem Zweitausend-Einwohner Dorf am Übergang vom Bauland zum Odenwald.
Die Äschesäck sind Bestandteil der "Hettemer Faschenacht". Da herrscht in den Straßen und Häusern Leben und tolles Treiben. Diese Fasnacht hat verschiedene historische Quellen: zum Teil heidnische, zum Teil mittelalterlich-christliche, zum Teil fränkisch-bäuerliche aus dem Jahresfestkreis. In unserem Jahrhundert wurde sie auch ein wenig karnevalistisch und schwäbisch-alemanisch angereichert.
Den einstmals strengen katholischen Anordnungen folgend, waren die Odenwälder und benachbarten Bauländer in der Fastenzeit enthaltsam. Um dies durchstehen zu können, kamen die Handwerker und Bauern in der Zeit davor nochmals fröhlich zusammen. In Hettingen nahmen sie sozusagen die Fastenzeit rein äußerlich vorweg und hüllten sich in vermummende Verkleidungen, zum Teil in "Sack und Asche". ("Ein an Fasnacht Vermummter, ein Äschesack, zerfällt in Staub und Asche, wenn er den Kirchhof betritt." Prof. Emil Schmitt in: "Sagen, Volksglaube, Sitten und Bräuche aus dem Bauland (Hettingen), 1894). Daraus wurde dann eben der "Hettemer Äschesack".
Diese Äschesäck treten in Gruppen auf. Sie machen Krach, singen volkstümliche Lieder und ziehen umher. Sie haben ländlichen Proviant mit sich: schwarzer Habber (Dörrfleisch), Glumbe (angemachter Quark), Hausmacher, Brot und Mooscht (Apfelwein). Der dient der eigenen Stärkung, wird aber auch dem gereicht, der nichts hat.